Der Masterstudiengang "Europäische Moderne: Geschichte und Literatur"
hat den Prozess der Herausbildung einer neuartigen, von Aufklärung,
Industrialisierung, Liberalisierung, Nationalisierung und bürgerlicher
Zivilisation geprägten Gesellschaft zum Inhalt, wie sie sich wesentlich
zwischen der Mitte des 18. Jahrhunderts und dem Ersten Weltkrieg in Europa
entwickelt und in wachsendem Maße auch die außereuropäische
Welt ergriffen hat, von der ihrerseits prägende Wirkungen auf Europa
ausgingen.
Neben diesem historischen Konzept der Moderne stehen die vielfältigen Modernebewegungen in der Literatur von der Romantik bis zu den klassischen Avantgarden, die in Abgrenzung von einer normativen Ästhetik und im Kontext der gesellschaftlichen und medienhistorischen Innovationen neue Erzähltechniken, literarische Formen und literaturgeschichtliche Modelle entwickeln. Der Studiengang führt ein in die zentralen Bereiche dieses ökonomischen, sozialen, politischen, kulturellen und ästhetischen Umgestaltungsprozesses, in seine vormodernen Voraussetzungen, Vorbilder und Wirkungen, seine national und sozial unterschiedlichen Ausprägungen sowie seine inneren Problemfelder, Widersprüche und Bruchlinien.
Ein Leitfaden, der vom Studiengangsportal des MA heruntergeladen werden kann, führt in die Anlage des Studiengangs und in die spezifischen fachwissenschaftlichen Grundlagen der beteiligten Fachdisziplinen ein. Gleichzeitig dient er als Begleiter durch das Studium, das mit der Bearbeitung des ersten Moduls beginnt.
Der Studiengang wird vom Historischen Institut und vom Institut für neuere deutsche und europäische Literatur getragen. Durch die Kombination dieser beiden Fächer werden unterschiedliche gesellschafts- und kulturwissenschaftliche Themenfelder, Fragestellungen und Perspektiven integriert, die zum Verständnis von "Europäischer Moderne" in besonderer Weise beitragen.