2000 Setzlinge für den Neubau Psychologie
Im Hagener Süden entsteht jetzt im Zuge des Bauprojekts ein „FernUni-Wäldchen“ mit Eichen und Buchen. Als freiwilliger Beitrag zum Klimaschutz.
Auf der Baustelle wird gerade ein großer Kran angeliefert und montiert. Die Arbeiten für den Neubau schreiten gut voran und liegen im Zeitplan. Für rund 19 Millionen Euro baut die FernUniversität in Hagen aus Landesmitteln ein klimaneutrales Gebäude für ihre 2018 gegründete Fakultät für Psychologie. Zehn Fahrminuten und knapp zehn Kilometer vom Campus entfernt entsteht jetzt im Zuge des Bauprojekts ein „FernUni-Wäldchen“ mit 2000 Bäumen im Hagener Süden. Als freiwilliger Beitrag zum Klimaschutz.
Ein Baum pro kompensierte Tonne CO2
Vom Material über die Bauarbeiten bis zur Logistik: 2000 Tonnen CO2 werden voraussichtlich durch das laufende Bauvorhaben freigesetzt, so die vorläufige Berechnung. Kompensiert werden die Emissionen durch zwei Projekte in Südamerika zum Schutz des Regenwaldes. Die regionale Baumpflanzaktion ist ein Zusatzengagement für die Region. Ein Baum in Hagen steht dabei jeweils symbolisch für eine kompensierte Tonne CO2.
Eine Abordnung der FernUniversität in Hagen um Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp griff jetzt gemeinsam mit Vertretern der Baufirma GOLDBECK zu Hacke, Bohrer und Gartenhandschuhen, um einige Setzlinge einzupflanzen. „Der Neubau Psychologie ist für uns ein Leuchtturmprojekt und die Pflanzaktion ein wichtiger Teil davon“, so die Kanzlerin. „Wir sind als Universität der Nachhaltigkeit verpflichtet und möchten uns dafür auch vor Ort in der Region engagieren.“ Im Umfeld von Gut Kuhweide in Hagen-Delstern entsteht ein Laubmischwald mit 1600 Eichen und 400 Buchen. Die ausgewählte Fläche muss neu aufgeforstet werden, da die Borkenkäferplage und die Hitze der vergangenen Sommer auch im Volmetal zu großen Schäden des Baumbestands geführt hatten. „Die Pflanzaktion ist ein freiwilliges Engagement von GOLDBECK für den Klimaschutz“, ordnet Wolfram Krunke ein, Dezernent für Gebäudemanagement und Nachhaltigkeit an der FernUni. Projektleiter René Trosin von GOLDBECK ergänzt: „Wir wollen auf Unternehmensebene ab 2023 bilanziell CO2 neutral sein.“
Klimaschutz steht seit der Ausschreibung des Neubaus für Psychologie im Fokus. Bis Ende 2023 soll das klimaneutrale Gebäude gleich am Anfang des Universitätsgeländes in die Höhe wachsen. „Auch ein Betongebäude kann nachhaltig sein“, betont Krunke. Gebaut wird daher materialreduziert mit besonders schlanken Bauteilen und einem hohen Anteil an Recyclingmaterialien. Erdwärme und Photovoltaik liefern die Energie. Die Nachhaltigkeit hat auch später beim flexiblen Nutzen der Räume höchste Priorität.
Projekte zum Schutz des Regenwalds
Umgesetzt wird der Klimaausgleich für den Neubau in Zusammenarbeit mit ClimatePartner. Das Unternehmen setzt auf eine Kombination aus regionalen Baumpflanzungen und internationalen Klimaschutzprojekten. Gefördert werden zwei Projekte in Kolumbien und in Brasilien zum Schutz des Regenwalds. Dabei wird die Bevölkerung, die bislang von der Holzernte gelebt hat, finanziell entschädigt. Für die einheimischen Familien werden alternative Einkommensquellen geschaffen, zum Beispiel durch den Handel mit der Açaí-Frucht. „Mit unserem Kombiprojekt verbinden wir Emissionsausgleich durch ein zertifiziertes Klimaschutzprojekt mit regionalem Engagement“, sagt Frank Fraunhofer von ClimatePartner. „Auch in Europa ist der Klimawandel immer stärker spürbar. Deshalb unterstützen wir die Aufforstung und den Umbau der heimischen Wälder zu Mischwäldern.“