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Modul 6: Ausbreitung der Moderne: Europa und die Welt

(Achtung: alte Version bis SS 2008)

Inhalt

Christliche Religion, lateinisches Alphabet, Konstitutionalismus oder Kapitalismus: in Wirtschaft, Politik und Kultur hat Europa die übrige Welt tief greifend beeinflusst und transformiert. Gleichzeitig gewann Europa aber auch Klarheit über sich selber in Auseinandersetzung mit anderen Erdteilen und Kulturkreisen und veränderte sich durch die Aufnahme von Einflüssen, die über die kontinentalen Grenzen von außen einströmten. Der Zugriff Europas auf die Welt erreichte in der "Sattelzeit" einen Höhepunkt, als sich die Überzeugung durchsetzte, die asiatischen Kulturen, die früher einmal die Spitze des Fortschritts bildeten, überholt zu haben und die zivilisatorische Entwicklung anzuführen. Dennoch blieb stets - sogar in Zeiten des Hochimperialismus - ein Rest von Selbstzweifeln und ein kritischer Blick auf die eigenen Errungenschaften bestehen, was zu den Besonderheiten Europas und zu den tieferen Gründen seines Erfolgs gehören mag.
Die Wechselbeziehung zwischen Europa und Übersee war nicht auf das lange 19. Jahrhundert beschränkt, sondern reicht historisch sehr viel weiter zurück und gewinnt gerade in heutigen Zeiten der Globalisierung erneut an Dynamik. Europa kam in diesem Verhältnis zwar stets ein zentraler Part zu, doch gab es weitere Hauptrollen, die Menschen aus der überseeischen Welt bekleideten. Sie gingen kreativ mit der europäischen Herausforderung um, verbanden Elemente der Moderne mit eigenen Traditionen und setzten damit neue soziokulturelle Entwicklungen in Gang. Auch wenn sie gerade im 19. Jahrhundert vorwiegend als Objekte gesehen wurden, als Objekte, die im eigenen Interesse zu beherrschen und zu zivilisieren waren, agierten sie tatsächlich als Gestalter und lieferten sogar Kontrastfolien für europäische Gesellschaftskritik.

Stellung im Studiengang

Das Modul soll innerhalb des Studiengangs das Verhältnis zwischen Europa und der überseeischen Welt mit Hilfe mehrerer Schlaglichter beleuchten. Die "Ausbreitung der Europäischen Moderne" über die anderen Kontinente ist ein - wesentlicher - Aspekt eines facettenreichen Prozesses, der eine lange Geschichte hat und als Vernetzung beschrieben werden kann. Es geht dabei in Übersee um die "Europäisierung" und ihre Verluste und Opfer ebenso wie um Synkretismen und Inkulturation europäischer Einflüsse; es geht aber auch um Widerstand, Dekolonisation und Neokolonialismus. Mit Blick auf Europa stellt der materielle und ideelle Nutzen, den die Kontakte mit der überseeischen Welt bescherten und die gerade im 19. Jahrhundert an gesellschaftlicher Tiefe und Breite gewannen, die andere Seite der Medaille dar. Das Modul soll in der ersten Hälfte des dritten Studiensemesters (Vollzeitstudium) absolviert werden.

Modulbetreuung

LG Neuere Europäische und Außereuropäische Geschichte
Prof. Dr. Reinhard Wendt
Tel.: 02331/987-2124
email: reinhard.wendt
Sekretariat: Renate Brinkmann, Tel. 02331/987-2122
email: renate.brinkmann

Kurse

Wahlpflichtkurse (8 SWS sind zu wählen):
04115 Europa und die Welt im langen 19. Jahrhundert 2 SWS
04111 Australian History and Society 2 SWS
04172 Lateinamerika: Emanzipation und neue Abhängigkeit 2 SWS
04116 Westliche Wirtschaftsinteressen und globale Migration: Diasporen und Minderheiten in der außereuropäischen Welt 2 SWS
04202 Übersee in unserem Alltag. Die Rückwirkung der Europäischen Expansion seit dem 16. Jahrhundert 2 SWS
04179 Politischer Islam 2 SWS

Prüfung

Hausarbeit, Klausur oder mündliche Prüfung

Ab dem SS 2010 können die Prüfungen zu den Modulen "alter Art" nicht mehr online angemeldet werden. Bitte senden Sie zur Prüfungsanmeldung fristgerecht eine formlose E-Mail an antje.dahlmann-mueller.

Den Klausurtermin finden Sie unter Aktuelle Informationen aus dem Prüfungsamt.

  • Aktuelles zum Modul 6:
    • Zur Zeit keine Meldungen
  • Voraussetzung:
    • Absolvierung der Module 1 bis 4 im Studiengang MA Formierung der europäischen Moderne.
  • Umfang des Moduls:
    • 450 Arbeitsstunden, davon 240 Std. Kurse (= 8 SWS)
    • 15 ECTS-Punkte
FernUni-Logo FernUniversität in Hagen, D-58084 Hagen, Telefon: +49 (2331) 987-01, E-Mail: fernuni@fernuni-hagen.de