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Modul 5: Kulturelle Muster der Moderne: Literarische Revolution und Ende der Kunstperiode

(Achtung: alte Version bis SS 2008)

Inhalt

Die literarische Epoche vom jungen Goethe bis zur Wiener Moderne umfasst die Periode der Weltgeltung der deutschsprachigen Literatur, deren Grund in der Entschiedenheit und Radikalität ihres Beitrags zur Modernisierung europäischer Selbst- und Weltbilder liegt. Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht die romantische Bewegung, der aus französischer wie angelsächsischer Sicht mehr oder weniger auch die deutsche Klassik zugeschlagen wurde. Revolutionär sind Anspruch, Gestus und Inhalt dieser Literatur bei ihrem ersten Auftauchen, als revolutionär in der Kontinuität deutscher Geisteshaltungen gilt der sich antiromantisch gebende Romantizismus Heines und später Nietzsches und ihres jeweiligen literarischen Gefolges. Diese Literatur ist europäisch zu nennen, weil sie, aus europäischen Impulsen kommend, gesamteuropäisch rezipiert und produktiv angeeignet wird. Der antiromantische Impuls, der in Heines Formel vom "Ende der Kunstperiode" einen frühen Ausdruck findet, lebt das ganze 19. Jahrhundert hindurch von Nähe und Kontrast zum romantischen Weltbild; beide zusammen konstituieren das, was man die spezifisch ästhetische "Modernität" dieses Jahrhunderts nennen könnte.

Stellung im Studiengang

Neben Wissenschaft, Industrie und Politik als den großen materiellen Modernisierungs-"Agenturen" des 18. und 19. Jahrhundert ist auch die moderne "Kultur" als ein wesentlicher Faktor der europäischen Moderne zu betrachten. Die ästhetische Kultur aber war und ist - bei aller Dynamik der Künste und Moden - im wesentlichen literarisch: Die Literatur vermittelte der Schicht der Gebildeten die Bilder und Weltbilder, die ihre Vorstellungswelt jenseits berufsspezifischer und lebensweltlicher Erfahrungen prägten und ihr Handeln im weiteren Sinn bestimmten. Das Modul demonstriert den Stellenwert literarischer Kultur im Zusammenhang der sich entwickelnden bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Es fügt sich damit einerseits in die Darstellung der Abfolge von Modernisierungsschritten, andererseits in die Vorstellung der Instanzen und Bereiche ein, deren Aus- und Umbildung insgesamt den Prozess der Formierung der europäischen Moderne bezeichnet. Es soll in der ersten Hälfte des dritten Studiensemesters (Vollzeitstudium) absolviert werden.

Modulbetreuung

LG Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medientheorie
N.N.
Tel.: 02331/987-2517

Kurse

Wahlpflichtkurse (8 SWS sind zu wählen):
04542 Von der französischen zur deutschen Klassik 4 SWS
04442 Geschichte der deutschen Lyrik I: Vom jungen Goethe bis zu Heinrich Heine 4 SWS
04535 Heinrich von Kleist 4 SWS
34566 Machtphantasien in der europäischen Literatur 2 SWS
04498 Georg Büchner 2 SWS
04503 Deutsch-jüdische Literatur II: Von Heinrich Heine bis zur Wiener Moderne 2 SWS

Prüfung

Hausarbeit, Klausur oder mündliche Prüfung

Ab dem SS 2010 können die Prüfungen zu den Modulen "alter Art" nicht mehr online angemeldet werden. Bitte senden Sie zur Prüfungsanmeldung fristgerecht eine formlose E-Mail an antje.dahlmann-mueller.

Den Klausurtermin finden Sie unter Aktuelle Informationen aus dem Prüfungsamt.

  • Aktuelles zum Modul 5:
    • Zur Zeit keine Meldungen
  • Voraussetzung:
    • Absolvierung der Module 1 bis 4 im Studiengang MA Formierung der europäischen Moderne.
  • Umfang des Moduls:
    • 450 Arbeitsstunden, davon 240 Std. Kurse (= 8 SWS)
    • 15 ECTS-Punkte
FernUni-Logo FernUniversität in Hagen, D-58084 Hagen, Telefon: +49 (2331) 987-01, E-Mail: fernuni@fernuni-hagen.de