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Modul 3: Sozialökonomische Dynamik: Industrialisierung und bürgerliche Gesellschaft

(Achtung: alte Version bis SS 2008)

Inhalt

Das Modul hat die wirtschaftlichen und sozialen Basisprozesse im Verlauf der Formierung der europäischen Moderne zum Inhalt. Die eigentliche "Industrielle Revolution", die in England um 1780, in Deutschland gut ein halbes Jahrhundert später beginnt, steht im Zentrum dieser Vorgänge, bleibt aber unverstanden, wenn sie nicht in den Rahmen eines längerfristigen, d. h. deutlich davor beginnenden mehrdimensionalen und mit dem Ende der Take-off-Phase nicht endenden Wandlungsprozesses gestellt wird. Ebenso gilt das für die Bedeutung der europäischen Expansion und ihrer ökonomischen Wirkungen im Hinblick auf die Entstehung und Durchsetzung der kapitalistischen Produktionsweise. Die kapitalistische Industrialisierung ist untrennbar verbunden mit der Herausbildung einer (sich nicht darauf reduzierenden) bürgerlichen Gesellschaft mit veränderten Klassenstrukturen und Geschlechterverhältnissen, spezifischen politischen und kulturellen Äußerungsformen. Ob man die ökonomisch-soziale Entwicklung als materiellen Kern der Formierung der Moderne in Europa oder nur als eine unter mehreren anderen ihrer Dimensionen ansieht, in jedem Fall geht es um die Kenntnis und das Begreifen eines der einschneidendsten Vorgänge der Weltgeschichte mit weitreichenden gesellschaftsgeschichtlichen Folgen.

Stellung im Studiengang

Die Begriffe "Industrialisierung" und "Bürgerlichen Gesellschaft", bezeichnen höchst komplexe Strukturen und Prozesse im Zusammenhang der Herausbildung der europäischen Moderne, die in ihrer Vielschichtigkeit und in ihren weitreichenden Wirkungen zum Ausdruck kommen sollen. Die sozialökonomische Dynamik wird dabei bewusst nicht an den Anfang des Studiums gestellt, um keine eindimensionalen Ursache-Wirkungs-Verhältnisse zu suggerieren. Chronologisch setzte die Industrialisierung erst nach dem diskursiven Entwurf der Moderne in der Aufklärung ein, und ähnlich wie andere Aspekte des gesamtgesellschaftlichen Modernisierungsprozesses basierte sie auf langfristig angelegten Voraussetzungen. Mit der Industriellen Revolution allerdings wurden Grundlagen gelegt, die alle anderen gesellschaftlichen Bereiche zutiefst geprägt haben Das Modul ist deshalb an dritter Stelle, im Vollzeitstudium zu Anfang des zweiten Studiensemesters zu absolvieren.

Modulbetreuung

LG Neuere deutsche und europäische Geschichte
Dr. Eva Ochs
Tel.: 02331/987-2540
email: eva.ochs
Sekretariat: Tel. 02331/987-2110,
email: Lehrgebiet.Brandt

Kurse

Wahlpflichtkurse (8 SWS sind zu wählen):
34213 Ökonomische Dynamik in der vorindustriellen Gesellschaft 2 SWS
34216 Wirtschaft und Gesellschaft in der englischen Industrialisierung 2 SWS
34217 Formierung der bürgerlichen Gesellschaft in Deutschland im ''langen'' 19. Jahrhundert 2 SWS
04136 Geschlechtergeschichte-Männergeschichte: Bürgerliche Männer 2 SWS
34565 Zwischen Restauration und Modernisierung. Literaturgeschichte des Bildungsbürgertums 1813-1865 2 SWS
34219 East India Company 1600-1765 2 SWS

Prüfung

Hausarbeit, Klausur oder mündliche Prüfung

Ab dem SS 2010 können die Prüfungen zu den Modulen "alter Art" nicht mehr online angemeldet werden. Bitte senden Sie zur Prüfungsanmeldung fristgerecht eine formlose E-Mail an antje.dahlmann-mueller.

Den Klausurtermin finden Sie unter Aktuelle Informationen aus dem Prüfungsamt.

  • Aktuelles zum Modul 3:
    • Zur Zeit keine Meldungen
  • Voraussetzung:
    • Absolvierung der Module 1 und 2 im Studiengang MA Formierung der europäischen Moderne.
  • Umfang des Moduls:
    • 450 Arbeitsstunden, davon 240 Std. Kurse (= 8 SWS)
    • 15 ECTS-Punkte
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